Monatsthema: Fragen zum Holzbau

01. Januar 2025

Wie lange hält ein Holzgebäude?

Holz ist ein natürlicher Baustoff, biologisch abbaubar und verursacht deshalb keinen Abfall. Dennoch ist es dauerhaft, wie Funde von Holztragwerken von über 3500 Jahre alten ägyptischen Gräbern beweisen. Holz hat also eine fast unbegrenzte Lebensdauer, vorausgesetzt, es wurde gut getrocknet und bleibt weiterhin vor Feuchtigkeit geschützt. Während des Bauens ist die Verwendung von trockenem Holz die beste Massnahme für den Holzschutz. Eine gute Ausführung der Details sowie die Wahl der Holzart und ein niedriger Feuchtigkeitsgehalt des Holzes sind die wichtigsten Voraussetzungen, um die Langlebigkeit des Bauwerkes zu gewährleisten. Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, kann Holz für alle Bauteile eines Hauses verwendet werden, sogar für Badezimmer und Küchen. Übrigens: Eines der ältesten Holzhäuser Europas ist das Haus Bethlehem in Schwyz, welches noch vor Gründung der Eidgenossenschaft erbaut wurde (1287).

Braucht Holz viel Unterhalt?

Ein fachmännisch geplantes Holzhaus benötigt nur wenig Unterhalt. Bei Holzfassaden spielt die Hinterlüftung eine wichtige Rolle. Eine fachgerecht gebaute Fassade verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit in die Bausubstanz, ermöglicht das Abfliessen des Oberflächenwassers und garantiert dank einer guten Luftzirkulation ein schnelles Trocknen der Holzteile.

Welche Holzarten sind geeignet?

Holzarten wie Lärche oder Douglasie bieten eine hohe natürliche Resistenz gegenüber dem biologischen Holzabbau. Sie benötigen deshalb keine weitere Behandlung. Eine Fassade aus Fichte oder Weisstanne ist, wenn sie fachmännisch konstruiert wurde, ebenfalls erstaunlich dauerhaft. Hingegen ändern unter dem Einfluss des Wetters alle unbehandelten Holzfassaden mit der Zeit ihr Aussehen.

Ist der Brandschutz gewährleistet?

Ein Gebäude, das die Vorschriften des Brandschutzes erfüllt, ist absolut sicher. Auch wenn Holz grundsätzlich brennbar ist, so ist ebenfalls wissenschaftlich bewiesen, dass sich Holz im Brandfall besonders vorteilhaft verhält. Seine Abbrandgeschwindigkeit ist langsam, gleichmässig und genau berechenbar. Wo eine nicht brennbare Konstruktion unter den hohen Temperaturen längst zusammengebrochen wäre, hält eine Holzkonstruktion dem Feuer noch stand. Diese Eigenschaft ist auch von den Brandschutzbehörden erkannt worden, so dass heute auch mehrgeschossige Gebäude in Holz zulässig sind. In der Schweiz wird seit 2015 zwischen Massiv- und Holzbau bis acht Stockwerke nicht mehr unterschieden. Inzwischen sind auch Holzgebäude bis 100 Meter realisierbar. Ein Beispiel dazu, mit 24 Stockwerken, befindet sich in Wien: www.hoho-wien.at/

Das Risiko eines Brandes ist in einem Holzhaus nicht höher als in einem Massivbau. Es ist vor allem das Mobiliar, das während eines Brandes Feuer fängt. In dieser Beziehung bietet Holz ebenfalls entscheidende Vorteile. Denn im Brandfall entstehen keine toxischen Gase wie bei manchen synthetischen Stoffen, wie sie in den meisten Haushalten vorkommen.

Dank eines besonders strengen Regelwerks weist die Schweiz weltweit die niedrigste Zahl an Todesfällen infolge von Bränden auf. Brandabschnitte werden in Abhängigkeit der Nutzung der Gebäude vorgeschrieben. Zusätzlich wird für jedes relevante Bauteil eine Widerstandsdauer gegen das Feuer definiert. Dies erlaubt es, Leben zu retten, die Sicherheit der Rettungsmannschaften zu gewährleisten und die Ausbreitung des Feuers einzudämmen. All dies macht Holzhäuser besonders sicher.

Quelle: www.lignum.ch